Vergiftung im Iran
Der Grenzübergang verlief problemlos. Auf beiden Seiten sollte man (wie immer) die Taschen vom Rad entfernen, damit alles gescannt werden konnte. Wir bekamen diesmal keinen Stempel in den Pass, sondern auf unserem ausgedrucktem Visa. Der Iran sollte uns vor ganz neuen Herausforderungen stellen. Eine davon ist es, überhaupt an Geld zu kommen. Iran ist nämlich vom internationalen Zahlungsverkehr aufgrund Sanktionen ausgeschlossen. Mit einer Kreditkarte kommt man hier also nicht weit. Wir wurden nach dem Grenzübergang direkt gefragt ob wir Geld wechseln wollen. Wir wurden aber bereits gewarnt, dass der Wechselkurs hier besonders schlecht sein soll bzw, die Gebühren sehr hoch. Wenn wir den gewünschten Wechselkurs zeigten, wurden wir direkt ignoriert. Dann eben nicht. Wir versuchten es weiter und wollten auch erstmal nur 10 US Dollar wechseln, um nicht so viel Gebühren zu zahlen. Wir suchten uns ein schattigen Platz und fragten die Leute, wo oder bei wem wir hier Geld wechseln können. Es wurde nur mit dem Kopf geschüttelt. Plötzlich stand jemand neben uns und wollte uns unbedingt Geld schenken. Daraufhin rannte er mit seiner Bankkarte los und kam mit einer Million Rial wieder oder 100.000 Toman, was etwa 2 US Dollar entspricht. Im Iran herrschen nämlich zwei Währungen vor, was das ganze extrem kompliziert macht. Zudem sind gleichwertige Scheine unterschiedlich eingefärbt. Wenn der Iran was kann, dann Verwirrung stiften. Denn die beiden Währungen verwirren sogar die Einheimischen. Wie bereits erwähnt ist die offizielle Währung der Rial, aber jeder redet in Toman. Beim Toman fehlt lediglich eine Null, aber teilweise werden die weiteren 3 Nullen auch noch weggelassen. Ein Beispiel: 1 Dollar sind 500.000 Rial = 50.000 Toman oder gerne auch mal nur 50. Das soll mal einer verstehen. Der nette Herr, der uns das Geld schenkte, lehnte unser Angebot (1 US Dollar) ab. Er war einfach nur dankbar, dass er uns helfen konnte. Unglaublich nett. Die Million Rial würden aber nur für ein Restaurant Besuch reichen. Wir bräuchten auf jeden Fall mehr. In der nächsten Stadt entdeckten wir eine Bank. Unsere Wechselanfrage wurde wieder abgelehnt, aber ein junger Mann aus der Bank wollte uns helfen und wir sollten ihm folgen.