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Everest 3 Pässe Trek - Teil 2



Tag 11 (Von Gorak Shep mit Kala Patthar bis Zonglha):

Distanz: 15,8 km | Höhenmeter: 752 ↑ | Dauer: 9:39 h

Um 3:58 Uhr klingelte der Wecker. Wir fühlten uns total gerädert, denn auf über 5000 Meter schlafen die meisten nicht sonderlich gut. Marc's Nase war komplett zu und ich hatte enorme Nackenschmerzen. Woher die kamen, wusste ich nicht. Also quälten wir uns aus dem Bett und standen um 4.30 Uhr am Fuße des Berges. Es war eine wunderschöne sternenklare Nacht, aber doch recht dunkel, sodass wir mit Stirnlampen ausgestattet waren. Wir hatten alle Lagen an Klamotten an, denn es war bitter kalt. Der Anstieg war extrem anstrengend, ich lief 3 Schritte und musste erstmal wieder Pause machen. Bei jedem Tritt pochte mein Nackenschmerz, hinzu kam eine leichte Übelkeit. Ich quälte mich weiter hoch, obwohl mir langsam Zweifel kamen, als meine Ohren leicht rauschten und auch noch Sternchen im Blickfeld auftauchten. Marc ermutigte mich weiter zu gehen. Es war eine sehr achtsame Wanderung, man könnte es schon fast als Gehmediation bezeichnen. Obwohl bestimmt 40 Leute den Berg in der Frühe bestiegen, wurde kaum gesprochen. Jeder war so darauf bedacht, so langsam zu gehen, dass man noch genügend Sauerstoff bekam. Langsam wurde es immer heller um uns, man konnte die Umrisse der Bergketten um uns erkennen. Nach 1,5 Stunden hatten wir es endlich geschafft und waren auf unserem höchsten Punkt angekommen: dem Gipfel des Kala Patthars mit 5675m. Leider war die Sonne noch nicht hinter dem Nupse hervorgetreten und wir mussten noch warten. Sobald man sich nicht mehr bewegte, wurde es unglaublich kalt. Wir spürten weder Finger noch Zehen. Unsere Wasserflaschen waren teils gefroren, so kalt war es. Ich konnte keine 20 Minuten mehr warten und machte mich an den Abstieg, während Marc noch ausharrte. Er genoss den Sonnenaufgang, machte Bilder und sprintete dann hinab. Unsere Wehwehchen ließen sofort beim Hinabsteigen nach und die Stimmung stieg dementsprechend. Marcs Hände waren wegen der Kälte etwas blau und geschwollen, aber auch das ging unten wieder langsam weg. Um 8 Uhr frühstückten wir und liefen dann abwärts wieder nach Lobuche. Nach einer kleinen Mittagspause ging es weiter Richtung Westen nach Dzongla. Somit verließen wir die Massen an Touristen und waren auf einem sehr schönen kleinen Pfad. Hier und da waren noch andere Grüppchen, aber eben so wie man es aus dem Allgäu kennt. Es war wieder shr angenehm. Hinzu kam, dass wir eine gigantische Aussicht auf den Ama Dablam und dessen Tal hatten. Als wir dachten schöner kann es nicht werden, erstreckte sich der türkise Bergsee Chola Tso. Dieser neue Farbklecks sorgte für ein atemberaubendes Bild. Gerade als wir in Dzonghla ankamen, kam Nebel auf und es wurde etwas ungemütlich. Schnell hatten wir in dem Minidorf mit 5 Lodges eine für uns gefunden und aßen erstmal eine Knoblauchsuppe. Wir haben nämlich gelernt, dass Knoblauch auf natürliche Weise mehr Sauerstoff im Blut bindet und somit zur Akklimatisierung beiträgt.


Tag 12 (Zonglha bis Dragnag):

Distanz: 10,01 km | Höhenmeter: 654 ↑ | Dauer: 8:13 h

Heute stand der zweite der insgesamt drei Pässen an. Es ging den Cho La Pass hoch auf 5430 Meter. Schmerzhafte Erinnerungen vom ersten Pass kamen in unser Gedächtnis. Schnell machten wir nach dem Frühstück noch eine Reservierung für eine Unterkunft im nächsten Dorf. Wir wanderten über ein schönes Tal, immer umzäunt von zahlreichen weißen Gebirgsketten. Hier war zum Glück nicht mehr viel los. Der Anstieg war wirklich machbar und angenehm, nur ein wirklich kurzes steiles Stück. Das Highlight des Tages war der Gletscher, den es noch kurz vor der Passhöhe zu überwinden galt. Hierfür hatten wir extra die Grampons (Steigeisen) gekauft und konnten somit easy den Gletscher überqueren. Oben gab es dann mit zahlreichen anderen Trekkern eine Mittagspause. Danach ging es super steil bergab. Leider fing es bei mir schon wieder mit Wehwehchen an, meine Lippen brannten von der Sonne und hinzu kam eine Übelkeit, die mir leider schon zu bekannt von den letzten Tagen war. Ich bewegte mich im Schneckentempo, um mich nicht zu übergeben. Irgendwann nahm Marc mir meinen Rucksack ab und fand Gefallen daran, denn mein Rucksack auf der Vorderseite war das perfekte Gegengewicht zu seinem schweren Rucksack auf seinem Rücken. So kamen wir dann doch noch etwas schneller voran, es ging dann auch nur noch bergab. Als wir dann in Dragnag angekommen waren, freuten wir uns sehr auf unsere reservierte Unterkunft. Denn diese solle mal ein eigenes Badezimmer haben, sowie generell sehr gut sein. Als ich bei der Rezeption nachfragte, wurde mir nur mitgeteilt, dass alles ausgebucht sei. Da half auch kein Jammern, sie schüttelte nur den Kopf. So klapperten wir die gerade mal 5 Unterkünfte im Ort ab. Die letzte hatte zum Glück noch Platz, war aber leider etwas teurer und nicht ganz so gemütlich. Aber die Zimmer waren blitzeplank und wir hatten mal eine eigene Toilette, was sehr angenehm war. Zudem bekamen wir noch extra Decken und der Besitzer gab uns seine private Powerbank, damit wir unsere Handys umsonst laden konnten. Denn das haben wir deutlich beykottiert. Inzwischen kostete eine Handyladung umgerechnet ca. 5,50 Euro. So viel wie etwa 3 Jahre lang Handy laden in Deutschland.


Tag 13 (Dragnag bis Gokyo):

Distanz: 9,59 km | Höhenmeter: 900 ↑ | Dauer: 8:36 h

An diesem Tag starteten wir unsere Route relativ früh und noch im Schatten. Gerade am Morgen bekamen wir noch mit, wie neben unserer Unterkunft ein Helikopter landete und jemand nach Lukla brachte. Das passiert jeden Tag viele Male und ein Flug kostet 900 USD. Für uns ging es nur 4 Kilometer bis nach Goyko. Leider mussten wir hier wieder einen mit Geröll übersäten Gletscher überqueren. Das ist immer eine anstrengende Angelegenheit, denn es ging mehrere Male über sehr losen Untergrund ziemlich steil hoch und runter. Aber nach nur 2,5 Stunden hatten wir es schon hinter uns. Wir überholten eine taffe Italienerin, die mit 66 die gleiche Tour wie wir machte, ohne Guide oder Porter. Wirklich sehr beeindruckend. Generell trifft man hier jedes Alter an, von den Kindern, die mit ihren Eltern unterwegs sind bis hin zu vielen älteren Menschen, die extrem fit sind. Aber auch Leute, die nicht so fit sind und auch sie schaffen die Wanderung. Natürlich gibt es für einige auch die Option mit dem Helicopter von A nach B geflogen zu werden. Davon haben wir aber niemanden getroffen. Wir haben auch fast jede Nation der Welt im Everest Gebiet angetroffen: Deutsche ganz vorne weg, aber generell sehr viele Europäer, darunter viele Engländer, dann Isrealis, Kanadier, Amerikaner, Inder, Australier, Koreaner, Japaner, Chinesen. Hier ist wirklich jeder anzutreffen.

Nachdem wir den Gletscher passiert hatten, fanden wir einen Aussichtspunkt mit dem unnatürlich schönsten See, den wir je gesehen haben. Dem Goyko See. Es sah so unwirklich aus, wir konnten es kaum fassen und machten mit der Italienerin ein paar Bilder. Anschließend fanden wir in einem netten Café/Lodge eine Bleibe für die Nacht. Nach unserer obligatorischen Suppe machten wir uns direkt daran den Gokyo Ri zu besteigen. Die Sicht war nämlich hervorragend für die Besteigung. 1,7 Kilometer und 600 Höhenmeter, war also extrem streil. Es dauerte 2,5 Stunden aber diese Aussicht von oben war es wert. Es sah übernatürlich aus, wie auf einer anderen Welt. So eine schöne Landschaft hatten wir wirklich noch nie gesehen. Wir konnten auch wieder den Everest erspähen, aber besonders der türkisblau schimmernde Gokyo See bestach alles. Nach einem längeren Fotoshooting machten wir uns auf den Rückweg. In unserem Café trafen wir wieder alte Bekannte und neue Reisende. Der Abend wurde recht lustig, denn wir spielten noch "Mensch-ärgere-dich-nicht".


Tag 14 (Pausentag in Gokyo):

Ein Pass stand uns noch bevor und wir wollten den wunderbaren Ort noch einen Tag länger genießen, bevor es endlich wieder runter in die Wärme ging. Daher wurde erstmal richtig ausgeschlafen und anschließend die Unterkunft gewechselt. Denn in der alten war das Klo extrem eklig, und es gab hier meistens auch keine Waschbecken. Zudem erhofften wir uns besseren Service, denn in der alten Unterkunft dauerte das Essen ewig. Nachdem noch ein paar Schlüpper und Socken im eiskalten Wasser in einer Tonne auf der Toilette gewaschen wurden, machten wir uns auf den Weg zu den Seen Nr. 4 und Nr. 5 (ja so heißen die wirklich). Es war keine anspruchsvolle Wanderung, es war relativ flach. Immerin 12 Kilometer hin und zurück. Marc fühlte sich sehr schlapp, als würde er eine Erkältung bekommen. Die Aussicht riss uns auch nicht mehr vom Hocker, wenn man betrachtete, was wir alles gesehen hatten die letzten Tage. Es war sehr windig, weswegen es auch extrem kalt war. Marc legte sich nach unserer täglichen Suppe wieder hin, aber ich hielt es in dem kalten Zimmer einfach nicht aus. Daher gesellte ich mich ins Café und trank noch eine heiße Schokolade. Anschließend saß ich an den Ofen, der jeden Abend im Restaurant den Raum einheizt. Woanders ist die Kälte kaum auszuhalten.

Tag 15 (Gokyo nach Lunden):

Distanz: 10,95 km | Höhenmeter: 692 ↑ | Dauer: 7:47 h

Es stand der letzte unserer 3 Pässe an. Wir standen früh auf und es war einfach nur verdammt kalt. Die Hotelanzeige erleuchtete uns mit -8 Grad. Und nichts ist beheizt, die Fenster sind von innen mit Eis bedeckt. Ich denke man kann sich gut vorstellen, wie schwierig es ist, aus dem warmen Bett zu kommen. Aber wir haben es geschafft und sind gegen 7.20 Uhr los marschiert. Es war wieder ein zäher Aufstieg, der sich sehr hinzog. Aber wir waren sozusagen in einer Gruppe unterwegs, wobei man sich gegenseitig gut motivieren konnte. Nach 4 Stunden hatten wir mit 5360 Meter den höchsten Punkt des Renjo La Pass erreicht. Oben hatten wir Kuchen und voller Freude machten wir uns mit unserem Weggefährten Jordi aus Katalonien an den Abstieg. Jedoch hatten wir mal wieder alle unsere kleinen Wehwehchen. Jordi hatte Kopfschmerzen, ich hatte nach dem Essen wieder leichte Übelkeit und Marc knickte zu allem Überfluss noch um. Aber nichts Schlimmes passierte und erschöpft checkten wir im ersten Dorf ein. Es war super gemütlich, alle Grüppchen sprachen miteinander und die kleine Stube war ordentlich eingeheizt. Wir spielten bis spät noch Karten mit einer anderen Gruppe aus Polen und Spanien. Erst 2 Tage später erfuhren wir, dass eine Japanerin, die den Pass einen Tag vor uns absolvierte, aufgrund der Höhenkrankheit gestorben ist. Sie hatte einen Guide dabei, aber anstatt bei den ersten Anzeichen umzukehren, wurde sie auf ein Pferd gesetzt und somit über den Pass mithilfe des Pferdes transportiert. Später verstarb sie wohl plötzlich. Wirklich eine sehr schockierende Nachricht, wo wir uns auch selbst hinterfragen müssen. Beim ersten Pass ging es uns auch wirklich sehr schlecht. Ich denke man sollte die Höhe wirklich nicht unterschätzen und sollte die Akklimatisierung sehr ernst nehmen.


Tag 16 (Lunden nach Thamo):

Distanz: 16,5 km | Höhenmeter: 307 ↑ | Dauer: 6:24 h

Gemütlich um 6.30 Uhr gab es Frühstück und wir machten uns zusammen mit Jordi auf den Weg. Blöderweise mussten wir einen Fluss passieren, was häufig vorkam. Aber heute waren die Steine für die Überquerung allevgefroren. Somit wurde die Überquerung zu einer sehr wackeligen Angelegenheit, wo Marc mit seinem Knie umknickte. Es fühlte sich nun sehr instabil an und fing auch langsam an zu schmerzen. Achtsam und mit noch mehr Vorsicht ging es aber weiter. Wir durchquerten das schöne Khumbu Tal, mit ganz tollen Dörfern, die wie ein großer Bauernhof wirkten. Den es gab nur eingezäunte Felder mit vielen Yaks und deren Kreuzungen aus Yak und Kuh, die Dzos. Einfach bezaubernd schöne Tiere in dieser Umgebung. Gegen Mittag machten wir einen kleinen Umweg zum Thame Kloster in den Bergen. Es ging nochmals steil bergauf, aber es lohnte sich gewaltig. Es war ein buddhistisches Kloster, wo tibetische Mönche lebten. Jede tibetische Familie gibt nämlich den erstgeborenen Sohn in ein Kloster. Daher sahen wir dort auch viele kleine Jungs, die in der Sonne saßen und lernten. Ganz oben war das Kloster mit gigantischer Aussicht. Ein Mönch öffnete uns die Tore zum Gebetsraum. Es waren überall Instrumente verteilt und jeder hatte einen festen Platz, wo dicke Decken lagen. Es war unglaublich schön, diesen heiligen Ort besichtigen zu können. Zudem waren wir komplett allein dort.

Anschließend hatten wir noch eine lange Mittagspause mit Jordi und verabschiedeten uns dann von ihm. Er wählte eine andere Route nach unten. Wir liefen noch eine schöne Route bis nach Thamo, wo wir ein ganz tolles Gasthaus fanden. Dort wurde alles frisch angebaut und der Besitzer war ein ehemaliger Koch für Mount Everest Expeditionen. Dementsprechend schmeckte das Essen einfach wunderbar und die Aussicht aus unserem Zimmer ins Tal war auch gigantisch. Es war total ruhig und man sah nur vereinzelt Touristen hier. Ungern trennten wir uns von diesem ruhigen und entspannten Ort am Morgen.


Tag 17 (Thamo nach Phakding):

Distanz: 20,80 km | Höhenmeter: 541 ↑ | Dauer: 7:51 h

Wir starteten relativ spät am Morgen, denn wir dachten wir haben genug Zeit bis zu unserer Unterkunft in Phakding. Unsere Navigationsapp zeigte nur 16 Kilometer an, was kein Problem sein sollte. So kamen wir gegen 11 Uhr in Namche Bazar an, wo wir direkt das Sagarmatha Nationalpark Museum ansteuerten. Hier lernten wir nochmals etwas über die Geschichte der Everest Besteigung und das Leben der Sherpas. Das Wort Sher-pa bedeutet nämlich Mensch aus dem Osten, es waren somit die Tibeter, die über die Berge kamen und sich im Norden Nepals niederließen. Zuerst bauten sie Gemüse an und lebten von der Tierzucht. Ab 1950 wurde das Gebiet auch für Touristen eröffnet und der Großteil der Sherpas lebt auch vom Tourismus. Gemüseanbau und Yakzucht sind nur noch Nebengewerbe. Wir erfuhren außerdem von den Gasthausbetreibern direkt, dass sie oft die Lodges nur pachten. Leider gehören fast alle Lodges sehr reichen Menschen, die diese Unterkünfte für teuer Geld an die Einheimischen verpachten. Die Familien leben dann oft von den Einnahmen der Touristen und oftmals sind die Männer Bergsteiger, welche den Mount Everest mitbesteigen, was so viel Geld einbringt, dass sich die Familie damit dann oftmals Jahre über Wasser halten kann. Die Nepalesen sind außerordentlich liebe und freundliche Menschen, selbst wenn man verschimmelten Kuchen serviert bekommt, kann man ihnen nicht böse sein. Außerdem sind sie aufgeschlossen und erzählen auch gerne ein wenig von ihrer Kultur. Und es gab noch keinen, von dem wir kein breitest Lächeln bekommen haben.

Nach dem Museum gingen wir noch über den heimischen Markt und wir besorgten uns wieder Nak Käse. Jetzt hatten wir auch gelernt, dass ein "Yak" das männliche Tier ist und "Nak" das weibliche Pendant. Danach ging es steil bergab nach Phakding. Hierauf freute ich mich besonders, denn in dieser Unterkunft hatten wir im Zimmer eine warme Dusche. Jedoch war der Weg länger als erwartet (über 25 km) und Marcs Knie schmerzte ein wenig, weswegen wir nicht ganz so schnell wie erhofft voran kamen. Als wir unsere Unterkunft erreichten, war aufgrund der Bewölkung die Wassertemperatur doch eher lauwarm, aber immerhin war es eine Dusche, die dringend notwendig war. Wir hatten uns zwar notdürftig gewaschen und Feuchttücher haben den Rest übernommen, aber es waren nun tatsächlichen genau 14 Tage ohne Dusche.


Tag 18 (von Phakding nach Lukla):

Distanz: 9,53 km | Höhenmeter: 454 ↑ | Dauer: 4,49 h

Dieser Tag war nun wirklich ein ruhiger Tag, wir hatten alle Zeit der Welt, um nach Lukla zu kommen. Wir hatten uns einen Tag vorher den Flug von Lukla nach Ramechap gebucht. Es gibt so viele Flüge, dass das kein Problem war. Die Dörfer hier unten sind einfach so schön und farbenfroh. Überall möchte man einkehren. Etwas wehmütig maschierten wir die letzten Kilometer. Wir wussten nämlich, dass wir morgen wieder im Verkehrschaos in Kathmandu stecken werden. Es ist dort oben einfach eine andere Welt - eine entschleunigte Welt. Und wir wussten es wartete viel Arbeit auf uns, nämlich die Berichte schreiben, Youtube Videos scheiden, waschen und unsere Räder für den Flug vorbereiten. Aber wir freuten uns über die erschwinglichen Preise der Restaurants in Kathmandu. Denn wir hatten beide ca. 5 Kilo hier oben gelassen.

Gegen 14 Uhr kamen wir in Lukla an und waren etwas enttäuscht. Der Ort selbst war für uns einer der hässlichsten Orte der ganzen Route. Es gab überteuerte Cafés und viele Unterkünfte. Schnell fanden wir etwas bescheidenes und gingen dann noch durch die Gassen. Der letzte Abend in der Hütte gestalteten wir gemütlich am Ofen und gingen früh zu Bett.

Tag 19 (Lukla nach Kathmandu)

Ich erwachte, als Marc schon um 6:30 Uhr angezogen vor mir stand und meinte, er geht Flugzeuge beobachten. So motiviert stand er die ganze Reise noch nicht auf. Denn wir waren keine 5 Minuten von der spektakulären Landebahn entfernt. Beim Frühstück erzählte er mir dann, dass er vollstes Vertrauen in die Piloten habe, denn man kann erkennen, dass sie sehr viel Erfahrung haben. Zumal sie diese Flüge mehrere Male pro Tag machten. Man konnte in Lukla nämlich wunderbar die Landebahn beobachten und früh morgens landen und starten die Maschinen alle 10 Minuten. Danach ging es dann zum kleinsten Flughafen unserer Reise und 1 Stunden später saßen wir in der kleinen Maschine. Sie bot Platz für ca. 15 Passagiere und wir waren ganz vorne, direkt hinter den Piloten und konnten perfekt das Cockpit beobachten. Es war relativ unspektakulär, der Flug war relativ ruhig und keine 20 Minuten später landeten wir in Ramechap. Denn seit kurzem wurden die Flieger darüber umgeleitet, um Kathmandu in der Haupttouristensaison zu entlasten. Leider mussten wir dann noch mit einem Taxi für 4 Stunden nach Kathmandu fahren. In Kathmandu suchten wir uns erstmal ein tolles Hotel, wo wir uns wohlfühlten. Unsere Räder waren noch an Ort und Stelle im alten Hotel. Die Tage nutzten wir um so richtig zu schlemmen. Es gab hier unglaublich viele tolle Restaurants und Cafés. Und wir mussten unsere verlorenen Kilos wieder ausgleichen. Wir trafen uns fast jeden Abend mit Bekannten vom Trek. Zudem besichtigten wir noch Tempel und eine der bedeutendsten Verbrennungsstätte der Hindus. Am 5. November feierten wir noch unser 1-jähriges Reisejubiläum. Ein besonderes Highlight war das Wiedersehen mit Katharina, Marcs beste Freundin, die hier eine Mountainbike-Tour unternahm. Zudem war sie so lieb, unsere Rucksäcke und Wanderschuhe mit nach Hause zu nehmen und wir waren jetzt endlich 10 Kilo leichter. So konnte die Reise nach Südostasien weitergehen. Wir sind gespannt, was uns dort erwartet.




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